Gesund aussehen, heißt nicht gesund sein
Heute schreibe ich seid langem wieder was PERSÖNLICHES. Grund dafür ist, dass ich wieder zu sehr meine persönlichen Grenzen erleben muss. Wobei ich am Thema “Unsichtbare Behinderung” wieder nicht vorbei komme. Unsichtbar heißt, man sieht mir meine Einschränkung nicht an. Man sieht den täglichen Kampf der 1000-Kleinigkeiten nicht, die manchmal kaum zu überwinden sind. Dabei fehlt es mir nicht an Antrieb oder Können oder Motivation. Sondern es fehlt an KRAFT.
Privat-Mensch / Im Arbeitsleben
(Ich, als Privat-Mensch) – Äußerlich wirke ich oft nicht sehr Kommunikativ oder manchmal Abwesend, da ich oft nicht in der Lage bin Dingen zu folgen oder mich in Diskussionen einzuklingen oder gar Diskussionen zu eröffnen, einfach weil ich mich auf das Wesentliche (Ich, im Arbeitsleben) konzentrieren muss, und das unter Schmerzen und unter starker Erschöpfung.
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Auf Teilzeit arbeiten gehen
Das klingt für viele so, als ob ich nach 5 Stunden Arbeit früh Schluss habe und mir einen schönen Nachmittag mache: “NEIN, so ist das leider nicht!!!”
Klar habe ich früh Schluss und bin früh Zuhause. Aber mein ‘fast’ täglicher Ablauf ist doch gleich: Einkaufen, Ausruhen, Essen machen – Essen, kurz Aufräumen, keine Kraft für NIX mehr. Teils frierend unter der Decke auf dem Sofa liegend mit Schmerzen in den Gelenken und Knochen.
Der Zustand ist schwer zu erklären und kaum für einen Außenstehenden zu verstehen, der mich auf Arbeit noch fit gesehen hat oder gesehen hat wie ich es geschafft habe viele Kilometer zu Wandern (wie man meiner Website entnehmen kann). Aber mein Leben hat zwei Seiten, eine Seite auf Arbeit (hier fließt meine komplette Energie rein, ist diese am Ende meiner Arbeitszeit aufgebraucht, sieht keiner diesen Zustand).
Es ist wie ein ON und OFF, ON auf Arbeit oder wenn ich mich mit Personen treffe (zusammenreißen, dies geschieht automatisiert), OFF sobald ich mich nicht mehr zusammenreißen muss.
Mehr leisten als viele “normale” Andere im Vergleich
Wenn ich meine 20 Stunden Woche hinter mich gebracht habe, fühle ich mich oft wie nach einer 80 Stunden Woche. Ich kann es kaum nachvollziehen, wie andere es schaffen unter der Woche noch Freizeitaktivitäten nachzugehen oder/und am Wochenende auch noch viele Aktionen zu machen oder gar übers Wochenende wegzufahren. Ich bin einfach nur platt bzw. muss ich am Wochenende nichts tun, damit ich am Montag wieder Kraft habe um meine 25 Stunden Woche zu überstehen.
Jetzt habe ich es des Öfteren am Samstag gewagt einen kleinen Ausflug in die Natur zu machen (ich möchte ja auch andere Dinge erleben als nur zur Arbeit zu gehen), das hat mir mein Körper nicht verziehen und mir ging es teilweise bis Dienstags noch richtig schlecht, aber ich bin trotzdem zur Arbeit gegangen, mit dem Zustand hätten sich andere sicherlich krankschreiben lassen: Verdauungsprobleme die ganze Nacht, Gliederschmerzen, Schmerzen in den Knochen, der Körper fühlt sich an wie in einem Blei-Anzug, extreme Müdigkeit und Erschöpfung. Aber ich leiste trotzdem meine Arbeit und denke ich mache diese trotz der Umstände ziemlich gut. Ich möchte sogar meine Krankheitsausfall geringer beschreiben als bei vergleichbar gesunden Kollegen. Einfach weil ich es gewohnt bin, dass es mir “Scheiße” geht.
Akku lädt nur 50% auf
Schlaf nicht so viel, dass macht müde…
Schlaf dich doch mal richtig aus…
Gut gesagt, aber das hilft nicht. Ich kann es nur kurz und knapp beschreiben, mein Akku wird nie ganz voll, egal wie lange oder kurz ich schlafe oder wie lange ich mich Ausruhe. Die Kraft läuft immer durch, wie in einer Sanduhr und stoppt nicht, wenn ich mich Ausruhe, läuft der Sand zwar langsamer, als wenn ich auf Arbeit oder Wandertour bin, aber der Sand läuft und läuft. Wenn ich morgens aufstehe, ist dass immer so, als wenn ein Laster auf mir geparkt hat, der AKKU, ist dann vielleicht bei 50% Leistung aufgeladen.
Nie raus aus der Abhängigkeit
Alleine Leben und auf Teilzeit arbeiten heißt, Hartz 4 – Aufstocker.
Von meinen (einen) Teilzeit Job kann ich mich nicht selbst nicht finanzieren. Wenn hier jemand auf mich neidisch ist, weil ich so viel Freizeit habe aufgrund meines 20 Stunden Jobs und mich dann noch vom Stadt finanzieren lasse, der darf gerne mit mir tauschen, mit allen körperlichen und sonstigen die Zukunft entsprechenden Konsequenzen. Leider werde ich den Zustand nie ändern können, dafür ist das Leben einfach zu teuer und die Gehälter im Gegenzug zu gering.
ACHTUNG UPDATE!!!
Es hat sich tatsächlich was geändert. Im Moment habe ich meine Stunden auf 25 Stunden erhöht, was nur durch einen Jobwechsel möglich war. Eine Tätigkeit, die zwar nicht mehr meinem Hobby entspricht (Webdesign), aber weit aus weniger anstrengend ist. Ich bin wirklich aus Hartz 4 – Aufstocker raus. Aufgrund dessen, das die Preise steigen und steigen, kann es aber sein, dass ich bald wieder in das System falle. Finanziell habe ich jetzt genauso viel, wie mit weniger Stunden + Hartz 4 Aufstockung.
Finanziell wird sich nie viel ändern
Das ist das Traurige, das ich weiß, dass sich nichts ändern wird. Obwohl ich Täglich am eigenen Limit arbeiten gehe und auch Steuern bezahle.
- Ich werde mir nie Reisen erfüllen können.
- Ich werde nie große Sprüngen machen können.
- Ich werde mir nie meine Träume erfüllen können.
- Ich werde mir nie einfach mal so einen Urlaub leisten können, ohne vorher ewig zu sparen, und dann fehlt auch noch die Kraft um Urlaub zu machen.
- usw. usw. usw.
Zukunftsangst
Ich sage nur ALTERSARMUT, trotz Arbeit am eigenen Limit!!!
Dazu einen anderen persönlichen Beitrag von mir, hier….